Jedes Jahr wieder das gleiche Ritual: mit kurzfristigen Anträgen werden noch schnell Wohltätigkeiten vor der Ratssitzung mit Haushaltsverabschiedung eingefordert. Diesmal war die CDU mit gleich 5 Anträgen, unterschiedlichster Art und offensichtlich hektisch zusammengestellt, dabei. Wenn es dann so schnell gehen muss - man fragt sich warum überhaupt – dann kann es auch schon mal im Übereifer einen Antrag geben, den man besser nicht gestellt hätte. Na ja, den zieht man dann in der Sitzung einfach wieder aus dem Verkehr, bleiben ja immer noch reichliche vier Anträge zur Abstimmung (übrigens erfolglos) übrig. Wen wundert es nun, wieder einmal hat man auch den Weingarten ausgekramt und fordert sofortige Bereitstellung der Mittel ( 300.000 Euro) für die Zerstörung des Wilhelmsplatzes und den Ausbau der dann neu entstehenden „Westtangente“ bis zur B 293. Da reibt man sich doch die Augen und fragt sich, was soll denn nun diese unsinnige Forderung wohlwissend, dass durch den bisherigen erfolgten moderaten Ausbau der Weingartenstraße die Verkehrshindernisse für den beidseitigen Verkehr beseitigt wurden, Spiegel und Reifen nun nicht mehr, wie bisher bei einigen Autofahrern verkehrsbedingt zu Bruch gehen können und darüber hinaus für die Sicherheit der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer ausreichend gesorgt ist.
Nun die Antwort der erfolglosen Antragsteller ist, es gibt einen Ratsbeschluss aus 2013 in dem die beiden großen Parteien den Ausbau der Weingartenstraße bis zur B 239 beschlossen haben. Na und, nur weil ein Ratsbeschluss aus vergangenen Tagen - zu Zeiten einer unbefriedigenden zweispurigen Verkehrsführung über den Weingarten vorliegt - will man nicht wahr haben, dass der geplante Raubbau an einem der schönsten Plätze unserer Stadt, inzwischen und zum Glück überhaupt nicht mehr notwendig ist. Ja und dann die wiederholt gebetsmühlenartig vorgetragene Aufforderung an die WL nun doch endlich mal zu sagen warum sie denn für den Teilausbau der Weingartenstraße in der Sitzung von 2015 gestimmt habe, obwohl sie im letzten Kommunalwahlkampf sich engagiert gegen diesen Ausbau ausgesprochen habe? Ganz einfach, ja die WL hat sich lange gegen den Ausbau der Weingartenstraße ausgesprochen weil die Weingartenstraße unverändert die Trasse bleiben sollte die den Verkehr einspurig aus der Stadt herausführt und die Bergertorstraße/ Danzelstätte dann wiederum den Verkehr ebenfalls einspurig aufnehmen sollte und ihn in die Stadt hinein zu führen. Für diese kostensparende Verkehrsführung, gab es in der Verwaltung und im Rat allerdings keine Mehrheit. Diese Erkenntnis war nun Anlass für die WL dem Kompromissvorschlag der Verwaltung zu folgen und 2015 für einen moderaten Ausbau der Weingartenstrasse zu stimmen, um auf diesem Teilabschnitt eine sichere zweispurige Verkehrsführung zu ermöglichen. Inzwischen rollt der Verkehr mit Tempo 30 km/h entspannt zweispurig über den Weingarten, der Wilhelmsplatz ist unangetasteten ein schönes Alt- Lübbeckes geblieben und man kann nur hoffen, dass etwaiger politischer Unverstand nun keine Änderung mehr schaffen will, denn da gibt es doch so viele wichtige soziale Projekte in unserer Stadt in die 300.000 Euro sinnvoller angelegt werden können.